Die Schatzgräber und ihre Strafe (Lauter)

Eines Tages träumte ein Mann, daß in der Nähe von Lauter ein Schatz vergraben liege. Er wußte zwar den Platz, aber es war ihm nicht gelungen, ihn zu heben. Da erfuhr eine Bettlerin aus dem Nachbardorf Katzenbach von diesem Traum und ging forsch ans Werk:

Sie bestellte den benachbarten Pfarrherrn und ihren Bruder, der Student war, und erklärte, den Schatz durch Zauberei zu heben. Beide willigten ein. Der Priester hielt am fraglichen Platz eine Messe, der Student „machte“ den Ministranten und die Bettlerin hantierte mit ihren Zauberutensilien über der vermuteten Stätte.

Tatsächlich kamen alle drei in den Besitz des Geldes und Goldes. Sie sollten aber an ihrem kostbaren Fund keine Freude haben, denn der Pfarrer verstarb bereits nach zwei Stunden und auch die Bettlerin sowie ihr Bruder waren nach zwei Tagen tot.

Quellennachweis und Anmerkungen

Lisiecki, Josef; Hrsg. Landkreis Bad Kissingen; 1982.

  • Vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus durch Entschließung Nr. A/11-12/3484/83 vom 29.03.1983 zum Gebrauch an Volksschulen lernmittelfrei zugelassen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.