Der Schäfer vom Altenberg (Aschach)

Im Süden von Aschach, alte Bücher nennen es noch Waldaschach, erhebt sich auf einer kleinen Anhöhe das früher hennebergische Grafenschloß Aschach. Nur wenige Meter gegenüber auf dem linken Saaleufer ist ebenfalls ein kleiner Hügel, der Altenberg. Auf ihm soll in alter Zeit auch eine Burg gewesen sein. Nach der Sage war sie ebenfalls ein hennebergisches Schloß , Altenburg genannt. Graf Herrmann von Henneberg, dem das stattliche Schloß in einer Teilung mit seinem Bruder zufiel, machte darauf den Reim:

Am besten mir gefällt das Haus Aschen,
so ich von meinen Brüdern hab erhaschen,
denn es kann füllen Faß und Flaschen,
und auch Geld geben in die Taschen.

Auf diesem kleinen Altenberg hütete einst ein Schäfer seine Herde. Wie es in diesem Beruf oft üblich ist, vertreibt man seine Zeit mit Beobachtungen von Blumen, Käfern und Sträuchern oder man betrachtet seltene Gesteine. Dabei fand der Schäfer ganz zufällig unter einem Stein einen großen alten und sonderbaren Schlüssel. Auch entdeckte er ganz in der Nähe eine alte eiserne Tür, die offensichtlich in den Berg oder in die Keller der Burgruine führte. Nun wollte er ausprobieren, ob der Schlüssel vielleicht in das

Schloß passe – und wirklich so war es. Jedoch bekam der Schäfer in diesem Moment es mit der Angst zu tun und er getraute sich nicht, die Tür zu öffnen. Er eilte ins nahe Dorf, um Leute zu holen. Als sie aber an die besagte Stelle kamen, war von der geheimnisvollen Tür keine Spur mehr zu finden.

Für den Unterricht

Arbeitsblatt

zur Sage "Der Schäfer vom Altenberg"
Auszug aus dem Arbeitsheft "Auf Entdeckungstour mit Rhönkäppchen"

Quellennachweis und Anmerkungen

Lisiecki, Josef; Hrsg. Landkreis Bad Kissingen; 1982.

  • Vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus durch Entschließung Nr. A/11-12/3484/83 vom 29.03.1983 zum Gebrauch an Volksschulen lernmittelfrei zugelassen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.